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 Progressive-Rock
Jogi Offline

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Beiträge: 5.582

09.02.2007 18:31
Pendragon - Interview v. 08.02.2007 Antworten
Nick Barrett: Die Band muss sich weiter entwickeln. Aber was auch immer du tust, es wird immer Kritik geben.

Pendragon haben ihre aktuelle Believe-Tour beendet und uns eine Konzertaufnahme auf DVD präsentiert.
Wir sprachen mit Mastermind Nick Barrett über die Resonanzen der Tournee, über den Sound früherer Alben und über das, was kommen wird.



RockTimes: Hallo Nick, danke, dass Du Dir Zeit nimmst, um für das deutsche Magazin RockTimes ein paar Fragen zu beantworten. Ihr habt jetzt Eure Believe-Tour gespielt. Wie waren die Resonanzen?
Nick: Sie waren großartig! Wir waren seit 2001 nicht mehr auf Tour, deshalb wäre uns grundsätzlich jedes Feedback recht gewesen. Es war einfach klasse, dass uns die Menschen in jedem Land und in jeder Stadt sehen wollten. Ich bin wirklich sehr zufrieden!

RockTimes: Ihr habt eine Aufzeichnung Eures Konzertes in Kattowitz vom 22.05.05 als DVD veröffentlicht. Sie heißt
And Now Everybody To The Stage.... Wie ist es dazu gekommen, dass Ihr ausgerechnet wieder in Polen einen Live-Mitschnitt herausgebracht habt? Ist Euch die Fan-Szene in Polen besonders zugeneigt?
Nick: Das hat mit der Logistik einer solchen Produktion zu tun. Sie kostet ein Vermögen. Wir können es uns nicht leisten, so etwas selbst durchzuführen. Metal Mind Productions hat die ganze Show auf die Beine gestellt, mit fantastischem Licht, einer fantastischen Kameraführung, einem fantastischen Schnitt und einer wirklich schönen Örtlichkeit. So wurde das alles möglich. Außerdem haben wir tatsächlich eine gute Fangemeinde in Polen, es hat also alles gepasst!



RockTimes: Du hast mit Pendragon 1997 einen Live-Mitschnitt aus Krakau veröffentlicht und die Aufnahmen auf "Acoustally Challenged" stammen aus Warschau. Gibt es Pendragon live für zu Hause auch zukünftig ausschließlich aus Polen?
Nick: Bis wir eine anständige Produktion finden, die man sich auch leisten kann, werden wir wohl nicht woanders aufnehmen. Es hängt alles nur von der Logistik ab. Wir spielen in diesem Sommer auf der Loreley, es wäre fantastisch, dort aufzunehmen. Aber die Kosten hierfür und die Tatsache, das wir dort nur eine Stunde 15 Minuten spielen, machen es unmöglich.

RockTimes: Pendragon sind nun seit den 80er-Jahren in Sachen progressiver Musik unterwegs. Wie siehst Du die Entwicklung der Band? Was hat sich für Euch vor allen Dingen musikalisch verändert, wenn Ihr Euch jetzt die Alben "The Jewel" aus 1984, "The Window Of Life" aus 1993 und eben das aktuelle Werk "Believe" betrachtet?
Nick: Ich denke wir sind viel reifer geworden. Als wir angefangen haben, waren wir in vielen Belangen sehr naiv. Das ist aber wohl immer so. Manchmal sind naive Sounds aber wirklich gut und die Leute mögen sie. Teilweise klingt das Material auf "The Jewel" sehr einfach, hat aber einen enormen Reiz. Viele Menschen mögen Dinge wie "The Black Knight".
Was die Texte betrifft, haben wir uns meines Erachtens sehr stark weiterentwickelt. Von "The Jewel"' über "Believe", dessen Texte meilenweit von dem entfernt sind, was wir früher geschrieben haben! Heute schreiben wir Texte, die sich mit ganz speziellen Dingen beschäftigen.
Musikalisch bewegen wir uns in Epochen. In den 80ern war es der Sound von "The Jewel", in den 90ern von "The World", "The Window of Life", "The Masquerade Overture" und "Not Of This World". Heute sind wir in der Epoche des Sounds von "The Believe" angelangt, der etwas moderner ist.





RockTimes: Auf "Believe" habt Ihr sehr viele atmosphärische Parts integriert und viele progressive Passagen gespielt. Und dennoch habe ich den Eindruck, dass auch an einigen Stellen recht mainstream und melodisch gerockt wird. Einige Fans sehen das auch kritisch. Wie begegnest Du da den möglichen Kritikern?
Nick:Jedes Mal, wenn man versucht etwas anders zu machen, gibt es auch kritische Stimmen, ganz egal, was man macht. Wir wurden kritisiert, als wir bei einem progressiven Sound geblieben sind. Als wir "Not Of This World" herausbrachten, sagten viele, dass das Album doch wohl nicht etwa wie "The World"', "The Window" und "Masquerade" klingen wird. Doch genau das haben wir zu der Zeit gemacht! Ich wäre nicht abgeneigt, zu diesem Sound zurückzukehren. Aber ich denke, dass wir in erster Linie herausfinden müssen, was wir gerne schreiben. Und in gewisser Weise muss die Band sich weiterentwickeln. Aber was auch immer du tust, es wird auch immer Kritik geben.

RockTimes: Und noch etwas fällt bei "Believe" auf. Es klingt insbesondere zu Beginn nach Folk. Wie kam es dazu, als Ihr das Album geschrieben habt? Ich habe ganz klar den Eindruck, dass Ihr Elemente verarbeitet habt, die man auf älteren Pendragon-Alben nicht findet.
Nick: Das ist ja genau das, was ich meine. Wir haben uns so entwickelt, und eine Band muss das auch! Ich sehe es allerdings ganz und gar nicht als Folk, vielmehr Gaelic. Aber die Melodien sind doch immer noch Pendragon. Diese Atmosphären und Melodien sind immer noch sehr stark im Progressive Rock verwurzelt. Einige Sounds haben sich geändert, aber ich denke nicht, dass wir uns von dem klassischen progressiven Sound bzw. der Einstellung entfernt haben. Ich glaube wir haben uns eher im Sound an sich etwas weiter bewegt, nicht aber in der eigentlichen musikalischen Einstellung.



RockTimes: Du und Clive Nolan sind hier in Deutschland für viele die beiden Köpfe der Band. Wie siehst Du das? Gerade im Bereich der Kompositionen kann eine gewisse Rollenverteilung gravierende Auswirkungen auf das Songwriting haben. Wie ist das bei Pendragon im Jahr 2007 geregelt?
Nick: Was die Kompositionen anbelangt, die mache ich alle selbst, ich schreibe alles für Pendragon. Clive ist für alles rund ums Keyboard zuständig. Was die Produktionen betrifft, mache ich eigentlich mehr mit Peter und Karl (Groom) im Studio.





RockTimes: Noch mal zur gerade erschienenen DVD. Wie bist Du mit dem Ergebnis zufrieden? Sound und Licht kommen nach meinem Geschmack sehr gut rüber. Wurden die Aufnahmen noch einmal wesentlich nachbearbeitet? Gab es Overdubs?
Nick: Ich bin rundherum zufrieden mit der DVD. Man ist immer bestrebt, Dinge zu verbessern. Meiner Meinung nach ist diese DVD meilenweit von dem entfernt, was wir vor zehn Jahren rausgebracht haben. Ich habe nur einen Gitarrenakkord am Ende von "As Good As Gold" neu eingespielt, der leicht verstimmt war. Ansonsten ist alles tatsächlich live! Wenn man versucht etwas neu einzuspielen, klingt es einfach nicht so gut, es fehlt die Energie und Ausstrahlung einer Live-Aufnahme. Es ist viel besser, wenn man das Live-Material nutzen kann.

RockTimes: Auch die Kameraführung erscheint mir sehr gut gelungen. Wer war dafür verantwortlich und wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
Nick: Die Kameraleute!!! Ich bin kein großer Freund von Kameraeinstellungen, die bei einem Gitarrensolo nur den Gitarristen zeigen. Ich glaube, dass die meisten Fans etwas sehen wollen, das ständig in Bewegung ist und ihre Aufmerksamkeit aufrecht erhält. Ich wollte keine langen Kameraeinstellungen, sondern schnelle und aufregende Bewegungen.



RockTimes: Wie lange wird es diesmal dauern, bis das neue Studio-Album auf den Markt kommt?
Nick: Wir arbeiten daran. Aber da wir dieses Jahr noch auf einigen Festivals spielen, müssen andere Dinge zurückgestellt werden. Vielleicht an Neujahr 2008? Wir müssen abwarten.

RockTimes: In dem Interview auf der DVD sagst Du, dass das kommende Album ähnlich "Believe" mit Einflüssen von "Not Of This World" wird. Wie müssen wir uns das vorstellen? Wird die ganze Sache langsam konkreter?
Nick: Da ich selbst noch nicht so genau weiß, was ich zu erwarten habe, ist das schwierig zu beantworten. Das ist auch das Schöne an Musik, man weiß nie so ganz genau, was rauskommt. Wenn man in einer "Stein auf Stein"-Weise konstruiert weiß man auch, wie das Ergebnis aussehen wird. In unserer Musik geht es aber um Gefühle, so dass man nicht vorher sagen kann, was am Ende unterm Strich steht. Es wird melodisch, denn das ist Pendragon. Ich denke, dass das Album einige extremere Elemente haben wird, einige Hard Rock und modernere Klänge, aber auch sanfte Momente mit schönen Melodien.

RockTimes: "Believe" hat einen sehr interessanten Gitarrensound. Man hört dies ganz deutlich bei "The Wishing Well". Welche Effekte verwendest Du dabei?
Nick: Nun, ich nutze verschiedene Effekte wie Delay, Distortion und Chorus. Bei "The Wishing Well" liegt vieles an der Gitarre selbst und der Art, wie ich sie spiele. Ich nutze eine Fender Strat Gitarre mit EMG Pickups, die diesen gläsernen, klaren Sound hervorbringen. Für die Distortion nutze ich auch ein Pod-XT und ein Rat-Pedal, das durch einen Lautsprecher Simulator läuft.

RockTimes: Unterscheidet sich Dein Live-Equipment von dem, welches Du im Studio verwendest?
Nick: Ja, komplett. Im Studio nutze ich ein Pod-XT. Live muss ich es einfacher halten und nutze ein Boss-GT 5 Pedal-Board, dass durch einen Fender Reverb Twin Silver Face Verstärker läuft.

RockTimes: Wie siehst Du die Chancen, zukünftig die progressive Musik noch mehr Fans zugänglich zu machen? Was müsste Deiner Ansicht nach passieren, damit sie wieder oder noch populärer wird?
Nick: Die verdammten Radiosender müssten uns endlich spielen!!! Progressive Musik braucht einfach mehr Werbung. Richard West (Threshold) hat mal gesagt, dass man als neue Band so viele Interviews geben kann wie man will. Doch solange die Leute die Musik nicht hören können, erreicht man kaum etwas. Unterm Strich heißt das also, wenn die Radiosender deine Musik spielen, wird sie von viel mehr Menschen gehört, die Gefallen daran finden. So gewinnt man neue Fans dazu und wird populärer.

RockTimes: Nick, gibt es noch eine Nachricht von Dir an die deutschen Fans?
Nick:Über die wirklich zahlreich erschienenen Konzertbesucher bei unserem letzten Besuch in Deutschland, waren wir sehr erfreut. Ich mag das deutsche Publikum, weil es sehr laut ist. Wir freuen uns, es wieder zu sehen. Wir spielen auf zwei Festivals in Deutschland diesen Sommer, in Reichenbach am 14. Juli und auf der Loreley zusammen mit Fish und
Jethro Tull nur eine Woche später am 22. Juli.

RockTimes: Vielen Dank für das Gespräch. Dir und der Band weiterhin alles Gute und viel Erfolg!

Wir danken Agnieszka Kulpiñska von Metal Mind Production, die uns das Interview und das Einstellen der Fotos ermöglicht/genehmigt hat.


http://www.pendragon.mu/
http://www.metalmind.com.pl/



Gruß Jogi

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