Rose Kemp – Unholy Majesty
Prog, Rock, Folk, Doom



2008
One Little Indian/Rough Trade

9/10

Rose Kemp, die Tochter von Maddy Prior und Rick Kemp (Steeleye Span) ist gerade mal
23 Jahre jung und lässt mit Unholy Majesty schon ihr drittes Album veröffentlichen.

Und das macht sie äusserst konsequent und ohne Rücksicht auf Verluste. Ich beschreibe ihre Musik als eine Art Mischung aus Prog, Rock, Folk und einer gehörigen Portion Doom.

Der erste Track „Dirty Glow“ vom o.g. Album beginnt erst abwartend und leicht verstörend, bevor er in einem fulminanten Finale, untermalt von zähen Lava-Gitarren, endet. Mit „Nanny’s World“ schlägt Rose in eine ähnliche Kerbe! Zuerst frech singend... brechen nach und nach die Gitarren wie Gewitter über das Szenario ein. Es rockt und knarzt an allen Ecken, ehe der Song sich ruhig dem Ende nähert. Mit schrägem Klavierintro beginnt Track „Flawless“, ändert sich aber schlagartig in ein balladeskes Stück mit einer ganz anderen Rose Kemp als davor. Mit herrlich melodischen und einfühlsamen Vocals nimmt sie einen mit auf ihre Reise, welche spätestens beim nächstens Song wieder abrupt endet. Bei Nature’s Hymn wiederrum zeigt sie sich von ihrer Folk-Seite, sehr viel Atmosphäre und ja... eine keltische Fiedel mischt sich elegisch unter das breite Soundgewand... Man kommt aus dem Staunen kaum heraus! Im fast 10 min langen Track „unholy majesty“ lässt sich Rose wieder zur Princess of Darkness küren und beendet würdig ihr Album.

Rose Kemp lässt keine Zweifel bestehen, woher sie sich ihrer Inspirationen bedient. Vergleiche mit Musikern und Bands wie beispielsweise Kate Bush, Tom Waits, Black Sabbath, Melvins, Led Zeppelin und Neurosis liegen nahe. Sie kopiert allerdings in keinster Weise, aber „verwurschtelt“ gekonnt die Genres miteinander.

Stimmlich mal leise, dann wieder schrill, schräg auf einmal glasklar! Man kann es als ein reines Wechselbad der Gefühle sehen. Und sie scheint sich dabei wohl zu fühlen.

Einzelne Tracks anzutesten halte ich für schwierig, weil das Album als Ganzes bewertet und gehört werden will...

Abschließend stelle ich fest, das es ein ziemlich düsteres Album geworden ist.
Ein treffendes Zitat der FAZ über die Live-Darbietungen der jungen Musikerin möchte ich als Abschluss loswerden, das eigentlich ganz gut die Musik von Rose Kemp beschreibt:
"Der Emphase von Rose Kemp kann man erliegen oder sich entziehen, gleichgültig lässt sie nicht."

Das unterschreibe ich einfach mal so und freue mich auf ihre Live-Darbietung im kommenden Jahr! Für mich persönlich, eines der Top 10 Alben 2008!

Line-Up:
Rose Kemp: (Gesang, Gitarre)
Joe Garcia: (Bass)
James King: (Schlagzeug)
Dan Greensmith: (Keyboards)
Sue Lord: (Violine)

Tracks:
1. Dirt Glow
2. Flawless
3. Nanny's World
4. Saturday Night
5. Wholeness Sounds
6. Milkey White
7. Bitter And Sweet
8. Nature's Hymn
9. Vacancies
10.The Unholy

Spielzeit:
49:28 Minuten

I-Net:
http://www.rosekemp.com/
http://www.myspace.com/rosekemp

Kann das beschriebene von Janne nur vollkommen bestätigen. Das Album von Rose Kemp beeindruckt wirklich durch die Vielfältigkeit und ihren Mut zu Experimenten.