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Dieses Thema hat 26 Antworten
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Subdivisions Offline

Let`s rock



Beiträge: 34

23.02.2010 16:19
Stilwechsel Antworten

Hallo Leute,

hier nun mein erster „Wortbeitrag“ und ich hoffe, daß es dieses Thema hier im Forum noch nicht gab.
Gestern habe ich bei youtube endlich und unverhofft mal Livesongs von der ersten Bandbesetzung von Journey sehen können. Ok nicht ganz, denn es war bereits ein Konzert der „2. Generation“ von 1980 und der damals aktuelle Sänger Steve Perry verließ die Bühne und überließ der alten – ich will sie mal „Mark 1 Besetzung“ nennen - das Feld. Ich hätte gerne da mal in die Gesichter der Fans sehen möchten, die mit dem alten Stoff nicht vertraut waren. Denen ist bestimmt der Kitt aus der Brille gefallen, als die Jungs auf einmal einen komplett anderen Stil spielten.
Und das möchte ich hier zum Thema machen:
Bands, die ihren Stil änderten: sei es von heute auf morgen, im Verlauf ihrer Karriere und ob sie vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt wieder zu ihre ursprünglichen Wurzeln zurückgekehrt sind.
Vielleicht könnte man hier die Gruppen zusammentragen mit hilfreichen eigenen Erklärungen und auch mit links zu Internetseiten zu dem
Wie – Wann – Warum.
Ich bin da echt mal gespannt, welche Gruppen Euch so einfallen, und welche Reaktionen bei Euch eine Stilveränderung vielleicht sogar Eurer eigenen Lieblingsband hervorrief. Bestimmt sind bei einigen von uns bittere Tränen geflossen oder explosionsartige Wutausbrüche erfolgt . Na dann laßt mal hören …

Gruß vom Subdivisions

Tief im Westen, wo lt. Grönemeyer die Sonne nie scheint. "ÄÄÄhrwin, nimma die Briketts ausse Luft raus - ich kann nix mehr sehn hier."

jerrycornelius Offline

Globaler Moderator



Beiträge: 875

23.02.2010 17:53
#2 RE: Stilwechsel Antworten

Die erste Band bei der mir ein Stilwechsel aufgefallen war, waren die Beatles. Die waren in den ersten Jahren ja noch eine stinknormale Beatband (schon mit super Songs!), aber 1965 begann sich da was zu ändern. Help klingt noch ziemlich gewohnt, aber auf Rubber Soul kündigt sich schon die psychedelische Wende an, die sich dann 1966/67 vollends Bahn bricht. Danach versuchten die Beatles ja 1969 noch mal ein Back to the Rock'n'Roll-Roots mit den Get Back-Sessions (Let it be), beendeten ihre Laufbahn dann aber mit dem fast schon progressiven Abbey Road.

Einen interessanten Stilwechsel legten ja auch mehrmals Genesis hin. Ihr Debut von 1969 From Genesis to Revelation klingt ja noch gar nicht nach dem Prog, den sie dann ab 1970/71 entwickelten. Und in den 80ern wurden sie dann zur Stadionrockband, spätestens mit Invisible Touch.

Rainbow machten auch eine starke Wendung durch: in den 70ern noch Hardrock vom Feinsten, in den 80ern dann der Schwenk auf den amerikanischen Markt, AOR-kompatibel.

tbc

Subdivisions Offline

Let`s rock



Beiträge: 34

23.02.2010 18:48
#3 RE: Stilwechsel Antworten

Ich habe ja schon weit zurückgedacht, aber so weit wie Du auch wieder nicht. Brillianter Einstieg von Dir mit den Beatles, jerrycornelius - auch mit Nennung der gemeinten LP's.
Wird Zeit, sich mit den gerade frisch remasterten CD's zu beschäftigen.

Tief im Westen, wo lt. Grönemeyer die Sonne nie scheint. "ÄÄÄhrwin, nimma die Briketts ausse Luft raus - ich kann nix mehr sehn hier."

Jerry G Offline

Great Champ



Beiträge: 675

24.02.2010 09:20
#4 RE: Stilwechsel Antworten

Sehr interessantes Thema für mich, weil ich immer wieder überrascht bin für wie viele Menschen das so wichtig ist. Ich hab Stilwechsel von Bands tatsächlich nie als was besonderes hingenommen. Da sich Menschen ja verändern mit der Zeit - sei es durch Einflüsse von außen oder innere Bedürfnisse - gehört so ein Wechsel für mich zum ganz normalen Ablauf des Lebens dazu.

Drum war ich grad überrascht über die Beatles-Erklärung, weil Jerry C. ja recht hat, nur war das in meinem Kopf gar nicht so gespeichert. Für mich sinds halt einfach die Beatles, da gefällt mir manches sehr gut und manches weniger, wie bei allen Musikern. An das Wort Stilwechsel hätt ich im Zusammenhang mit Beatles gar nicht gedacht.

Ich glaub wenn ich Musiker geworden wäre, hätte ich andauernd irgendwelche Stilwechsel gehabt, weil ich mir schwer vorstellen könnte dauernd denselben Stil zu spielen. Hätts wahrscheinlich noch nichtmal auf einem Album hinbekommen, weil ich nach drei aufgenommenen Progsongs plöztlich Lust auf nen Reggae bekommen hätte um danach so richtig Bock auf ne elektronische Spielerei zu haben, nur um zu merken jetzt muss was afrikanisches drauf. Ich hätt nicht viele Scheiben verkauft schätz ich mal

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Vielleicht ist es Wahnsinn sich den Träumen hinzugeben, vielleicht ist es Wahnsinn normal zu sein. Ganz gewiss aber ist es der allergrößte Wahnsinn das Leben nur so zu sehen wie es ist und nicht wie es sein sollte

Don Jerry-Quixote

jerrycornelius Offline

Globaler Moderator



Beiträge: 875

24.02.2010 12:39
#5 RE: Stilwechsel Antworten

Zitat von Jerry G

Drum war ich grad überrascht über die Beatles-Erklärung, weil Jerry C. ja recht hat, nur war das in meinem Kopf gar nicht so gespeichert. Für mich sinds halt einfach die Beatles, da gefällt mir manches sehr gut und manches weniger, wie bei allen Musikern. An das Wort Stilwechsel hätt ich im Zusammenhang mit Beatles gar nicht gedacht.



Das war ja damals auch mehr als ein Stilwechsel nur bei den Beatles. Der Stilwechsel vollzog sich in der ganzen Popwelt. Bis Mitte der 60er dominierte - dank der Beatles - der Beat, und danach gab es - auch dank der Beatles, aber natürlich nicht nur - den Wechsel zur Psychedelic. Beat war danach tot. Ich glaube der Rang der Beatles hängt durchaus mit dem zusammen, was wir hier als Stilwechsel diskutieren. Es waren nicht nur die tollen Songs. Sie hatten damals auch eine Wegbereiterrolle. Die Beatles machten die Psychedelic ab 1965/66 erst so richtig populär. 1967 gab's ja kaum was anderes zu hören... Sogar die Stones machten einen auf Psychedelica. Auf dem weißen Album findet man aber nur noch psychedelische Reste (Glass Onion etwa). Das ist schon quasi die Retrospektive auf eine Mode, deren Zeit abgelaufen war. Die Psychedelic als Modeströmung hielt sich aber noch länger. Aber nach 1971/72 hat Psychedelic in den 70ern Seltenheitswert. Sogar in Deutschland, wo man es Krautrock oder Kosmische Musik nannte. Kraftwerk gingen zur Elektronik über, Tangerine Dream klangen ab Phaedra auch anders. Amon Düül II und Can ließen ihre wüste Kraut-Zeit hinter sich.

Jerry G Offline

Great Champ



Beiträge: 675

24.02.2010 13:09
#6 RE: Stilwechsel Antworten

Zitat von jerrycornelius

Zitat von Jerry G

Drum war ich grad überrascht über die Beatles-Erklärung, weil Jerry C. ja recht hat, nur war das in meinem Kopf gar nicht so gespeichert. Für mich sinds halt einfach die Beatles, da gefällt mir manches sehr gut und manches weniger, wie bei allen Musikern. An das Wort Stilwechsel hätt ich im Zusammenhang mit Beatles gar nicht gedacht.


Das war ja damals auch mehr als ein Stilwechsel nur bei den Beatles. Der Stilwechsel vollzog sich in der ganzen Popwelt. Bis Mitte der 60er dominierte - dank der Beatles - der Beat, und danach gab es - auch dank der Beatles, aber natürlich nicht nur - den Wechsel zur Psychedelic. Beat war danach tot. Ich glaube der Rang der Beatles hängt durchaus mit dem zusammen, was wir hier als Stilwechsel diskutieren. Es waren nicht nur die tollen Songs. Sie hatten damals auch eine Wegbereiterrolle. Die Beatles machten die Psychedelic ab 1965/66 erst so richtig populär. 1967 gab's ja kaum was anderes zu hören... Sogar die Stones machten einen auf Psychedelica. Auf dem weißen Album findet man aber nur noch psychedelische Reste (Glass Onion etwa). Das ist schon quasi die Retrospektive auf eine Mode, deren Zeit abgelaufen war. Die Psychedelic als Modeströmung hielt sich aber noch länger. Aber nach 1971/72 hat Psychedelic in den 70ern Seltenheitswert. Sogar in Deutschland, wo man es Krautrock oder Kosmische Musik nannte. Kraftwerk gingen zur Elektronik über, Tangerine Dream klangen ab Phaedra auch anders. Amon Düül II und Can ließen ihre wüste Kraut-Zeit hinter sich.




Klar, ist mir ja alles gut bekannt, liebe die Psychedelic in seinen vielfältigen Ausprägungen in Musik, Mode, Film usw. sehr.

Ich hatte nur einfach vorher festgestellt, dass für mich persönlich ein Stilwechsel einer Band nix Besonderes ist, weil ichs mir nicht mal im Falle der Beatles (die ich sehr mag) so im Hirn abgespeichert habe. Passiert halt dass sich Dinge ändern, so scheint das für mich abzulaufen.

Aber diskutiert da ruhig weiter, bin ja neugierig warum das für manch andere so wichtig oder evtl. gar dramatisch ist, wie Subdivisions ja annimmt.

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Don Jerry-Quixote

jerrycornelius Offline

Globaler Moderator



Beiträge: 875

24.02.2010 14:39
#7 RE: Stilwechsel Antworten

Zitat von Jerry G
Passiert halt dass sich Dinge ändern, so scheint das für mich abzulaufen.
Aber diskutiert da ruhig weiter, bin ja neugierig warum das für manch andere so wichtig oder evtl. gar dramatisch ist, wie Subdivisions ja annimmt.



klar, passiert, dass sich Dinge ändern. Aber man kann ja auch bestimmte Gefühle dabei haben, z.B. gute Gefühle oder schlechte Gefühle. Dass Genesis sich in den 80ern zum Stadionrock hin entwickelt haben, ist irgendwie nachvollziehbar. Aber es gibt ne Menge Leute, die damit ganz und gar nicht einverstanden waren und über diesen Stilwechsel eben ziemlich enttäuscht waren. Manchmal sieht man die Diskrepanzen erst, wenn man ein paar Alben überspringt. Vom Album Genesis aus dem Jahr 1983 hin zu Invisible Touch ist es kein großer Einschnitt, aber wenn man mal Foxtrot mit Invisible Touch vergleicht, dann merkt man doch, dass sich da ein Stilwechsel vollzogen hat. Meine ich. Und dieser Stilwechsel kann eben Gefühle auslösen, weil Musik eben auch stark emotional wirkt.

Subdivisions Offline

Let`s rock



Beiträge: 34

24.02.2010 15:41
#8 RE: Stilwechsel Antworten

Ich habe gerade mal selber in meiner Sammlung nachgesehen und war überrascht, wie viele Bands oder Künstler einen mehr oder weniger starken Stilwechsel vollzogen haben – einige haben sich allerdings auch nur mal für eine LP anderweitig orientiert, um dann wieder zum Ursprung zurückzukehren.
Aber einer sticht – für mich zumindest – besonders stark und leider auch negativ hervor, obwohl ich ein Fan von ihm bin: Eric Clapton.
Angefangen in den frühen 60er Jahren bei den Yardbirds u. John Mayall hat er sich schon schnell einen exzellenten Ruf als Blues-Ausnahmegitarrist gemacht. Aber seinen absoluten Höhepunkt hat er sich bei Cream hart erarbeiten müssen, wie ich finde. Er mußte sich gegen diese beiden exzellenten u. wahrhaftigen Meister Ihrer Instrumente – Ginger Baker am Schlagzeug + Jack Bruce am Bass – enorm steigern, um in dieser ersten Supergruppe und einzigartigem Powertrio nicht unterzugehen. Ich erinnere da bewußt nur an die Liveaufnahmen u. das famose Abschlußkonzert in der Royal Albert Hall 1968. Bereits während der ersten US-Tournee 1967 wurde er bzw. die gesamte Band vom Publikum dazu gezwungen, aus ihren kurzen Studiosongs ellenlange Improvisationen zu spielen. Ich denke, diese Zeit hat EC sehr geformt: zum einen die erwähnten Improvisationen zu spielen, als auch nicht gegen seine Kollegen untergehen zu dürfen. Wir erinnern uns an den Satz: Clapton is God. Ich behaupte: wenn nicht zu dieser Zeit, wann dann?
Als nach Cream’s Ende und dem kurzen Blind Faith – Intermezzo er dann zum ersten Mal in seiner Derek + The Dominos Band der alleinige Chef bzw. der alleinige STAR war u. er sich nicht mehr hinter anderen verstecken konnte, aber auch nicht mehr so stark gefordert wurde, hat er wohl den enormen Erfolgsdruck gespürt und sich in starken Drogen gestürzt. Zwar hat er bei den Dominos 1970 gradiose Jams und wiederum live seine bis zu 20 min. Soli gespielt, aber bereits bei den Proben zur 2. Dominos-LP war er von den Drogen so stark gezeichnet, daß sich in dieser Phase ein dramatischer Stilwechsel anbahnte. Als er 1973/74 seine ersten Konzerte nach seinem Drogenentzug spielte, war sein grandioses Gitarrenspiel nicht mehr wiederzuerkennen und seine meisterhafte Begabung war leider für immer verloren. Für mich war dies die 2. Geburt des EC, der von da ab ein komplett anderer Musiker sein sollte, auch wenn er weiterhin den Blues spielte.

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jerrycornelius Offline

Globaler Moderator



Beiträge: 875

24.02.2010 15:58
#9 RE: Stilwechsel Antworten

Zitat von Subdivisions
Als er 1973/74 seine ersten Konzerte nach seinem Drogenentzug spielte, war sein grandioses Gitarrenspiel nicht mehr wiederzuerkennen und seine meisterhafte Begabung war leider für immer verloren. Für mich war dies die 2. Geburt des EC, der von da ab ein komplett anderer Musiker sein sollte, auch wenn er weiterhin den Blues spielte.



Und gar nicht schlecht. Sein Live-Album von 1980 etwa hab ich seinerzeit sehr gerne gehört. Und jüngst mit Steve Winwood live war auch nicht übel. Apropos Winwood... der hatte Anfang der 80er auch einen markanten Stilwechsel hingelegt! Es ist eben immer viel Zeitgeist dabei.

Jerry G Offline

Great Champ



Beiträge: 675

24.02.2010 16:02
#10 RE: Stilwechsel Antworten

Ich glaub ich hab einfach keine festen Erwartungshaltungen an Musiker. Dadurch entstehen auch keine negativen Gefühle. Wenn sich ein lieber Mensch auf einmal mir gegenüber sehr arschig verhalten würde, das würd mich betreffen, da wär ich betrübt, traurig, wütend. Da würde ich wissen wollen was lost ist etc.

Aber ich gesteh jedem Künstler zu sich hundertemale zu ändern. Hat mit mir nix zu tun. Er bietet mir was an - seine Kunst, z.Bsp. neue CD - ich nehm es an bei Gefallen oder halt nicht. Wenn er mir öfters etwas anbietet das mir nicht gefällt ist evtl. mein Interesse auf das nächste neue Angebot von ihm erloschen, aber auch das ist ja kein Problem für mich.

Vielleicht würd mich das alles mehr berühren wenns nur fünf Künstler auf der Welt gäbe. Aber so....die Welt ist voll mit guter Musik. Wenn der eine sich wandelt und mir darum nimmer gefällt, hör ich halt den anderen. Ist ja nicht persönlich gegen mich gerichtet wenns nicht gefällt und auch nicht persönlich für mich von ihm gemacht, wenns meinen Geschmack trifft. Der Künstler hat ja nicht wirklich mit mir zu tun, also warum sollte ich ne Erwartungshaltung an ihn haben ? Weil er schon dreimal was gemacht hat was mir zufällig gefällt ?

Ich war nie so eine Art Fan von irgendjemandem. Künstler gehören niemandem und sind niemandem außer sich selber verpflichtet mit ihrer Kunst. Und darum entstehen da keine negativen Emotionen für mich, ist viel zu weit weg von mir dieser Künstlermensch.


Zitat von jerrycornelius

Zitat von Jerry G
Passiert halt dass sich Dinge ändern, so scheint das für mich abzulaufen.
Aber diskutiert da ruhig weiter, bin ja neugierig warum das für manch andere so wichtig oder evtl. gar dramatisch ist, wie Subdivisions ja annimmt.


klar, passiert, dass sich Dinge ändern. Aber man kann ja auch bestimmte Gefühle dabei haben, z.B. gute Gefühle oder schlechte Gefühle. Dass Genesis sich in den 80ern zum Stadionrock hin entwickelt haben, ist irgendwie nachvollziehbar. Aber es gibt ne Menge Leute, die damit ganz und gar nicht einverstanden waren und über diesen Stilwechsel eben ziemlich enttäuscht waren. Manchmal sieht man die Diskrepanzen erst, wenn man ein paar Alben überspringt. Vom Album Genesis aus dem Jahr 1983 hin zu Invisible Touch ist es kein großer Einschnitt, aber wenn man mal Foxtrot mit Invisible Touch vergleicht, dann merkt man doch, dass sich da ein Stilwechsel vollzogen hat. Meine ich. Und dieser Stilwechsel kann eben Gefühle auslösen, weil Musik eben auch stark emotional wirkt.


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Vielleicht ist es Wahnsinn sich den Träumen hinzugeben, vielleicht ist es Wahnsinn normal zu sein. Ganz gewiss aber ist es der allergrößte Wahnsinn das Leben nur so zu sehen wie es ist und nicht wie es sein sollte

Don Jerry-Quixote

jerrycornelius Offline

Globaler Moderator



Beiträge: 875

24.02.2010 19:29
#11 RE: Stilwechsel Antworten

Zitat von Jerry G
Er bietet mir was an - seine Kunst, z.Bsp. neue CD - ich nehm es an bei Gefallen oder halt nicht. Wenn er mir öfters etwas anbietet das mir nicht gefällt ist evtl. mein Interesse auf das nächste neue Angebot von ihm erloschen,



ja, so kann man es auch ausdrücken...

ThresTheater Offline

Great Champ



Beiträge: 801

25.02.2010 11:46
#12 RE: Stilwechsel Antworten

Auch im Hardrock- und Metalbereich fallen mir spontan zwei Beispiele ein:

Zum einen wäre da Mr. Gary Moore. Im Hardrockbereich legte er eine ziemlich hohe Messlatte für damalige Verhältnisse und "Victims of the Future", "Run for Cover", "Wild Frontier" sowie das nachfolgende "After the War" waren schon echte Kracher. Megaerfolgreich das vorletzte Album. Aber kein Jahr nach "After The War" ergriff Mr. Moore der Blues und er spielte ebenselbigen nur noch und das sogar sehr erfolgreich. Neue Märkte erschlossen, manchen Fan (z. B. mich) auf der Strecke gelassen.

HELLOWEEN sind das andere Beispiel. Im Power-Speed-Metalbereich liegen die Wurzeln. Sie schafften es mit den beiden "Keeper Of The Seven Keys"-Alben sogar bis unter die TOP 5 der Charts (zumindest mit Teil 2) und öffneten sich durch ihr melodisches Spiel einer breiten Masse. Mit den beiden nachfolgenden Alben "Pink Bubbles Go Ape" und "Chameleon" verspielten sie allerdings alles. Es wurde experimentiert und in Popgefilde abgedriftet, was zur Folge hatte, dass man finanziell durchhing und die Konzerthallen immer leerer wurden. Dann folgte der Sängerwechsel und seitdem reiten HELLOWEEN als Teil der Speerspitze der deutschen Metalszene wieder sehr erfolgreich durch das metallische Universum.

Mal sehen, was mir so im Laufe der Zeit noch alles einfällt.

Glück auf,
ThresTheater

Das Ruhrgebiet - ein starkes Stück Deutschland!

Subdivisions Offline

Let`s rock



Beiträge: 34

25.02.2010 13:13
#13 RE: Stilwechsel Antworten

Mir fallen des weiteren 2 Bands aus der „schwarzen Ecke“ ein.

The Cult spielten auf den ersten beiden LP’s Mitte der 80er wirklich feinen Gothic, um dann mit der dritten eine 180 Grad Kehrtwendung zu machen. Die 1987er „Electric“ ist eine gut gemachte Hardrock-Scheibe, die ich mir aber damals schon nicht mehr kaufte, weil meine Erwartungshaltung eine ganz andere war.

The Mission als „Ableger“ der Sisters of Mercy kamen auch aus der dunklen Ecke, waren zwar nicht so kultig, dafür aber kommerzieller erfolgreicher und besser produziert. Während des 1990er Rockpalast Auftritts konnte man die Jungs noch mit langen Haaren, Cowboyhüten und Speckmäntel bewundern, um keine 2 Jahre später mit einem äähh Popalbum „Masque“, abgeschnittenen Haaren und adretter gekleidet zumindest mir unangenehm auszufallen.

Bei diesen beiden Bands habe ich den Stilwechsel nicht nachvollziehen können und auch keine weiteren LP’s gekauft. Was – zum Teufel – hat sie da bloß geritten ?

Mensch Jungs + Mädels, schreibt doch auch mal über die Ursachen eines Stilwechsels, wenn Ihr da was wißt. Das ist doch gerade das interessante an einer Bandgeschichte.

Beim „Erich Clapton“ waren’s eindeutig die harten Drogen, aber warum hat denn der Gary Moore seinen Hardrock verlassen? Also ein damaliger aktueller Zeitgeschmack kann’s ja nicht gewesen sein, oder? Er war zwar dem Blues nicht abgeneigt: mein absolutes Lieblingslied von Moore ist diese Wahnsinnsnummer „Parisienne Walkways“, die er ja mit seinem Freund Phil Lynott live zelebriert – sehr bluesig. Und seine letzte Hardrock-LP war, wenn mich mein Alzheimer nicht täuscht, doch sehr keltisch angehaucht. Also auch da schon ein kräfiger Break.

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Subdivisions Offline

Let`s rock



Beiträge: 34

02.03.2010 13:14
#14 RE: Stilwechsel Antworten

Mein nächstes Beispiel hat weniger mit Stilwechsel zu tun, als mit „Klang-Findung“.
In den 30er Jahren hatte der Jazzmusiker Glenn Musiker seine eigene Band gegründet und suchte immer noch verzweifelt „seinen eigenen Sound“.
Jetzt gibt es mindestens 2 Versionen, von denen ich nicht weiß, welche letztendlich richtig ist. Darum hier beide Versionen:
die erste habe ich aus wikipedia übernommen: einen Tag vor der Premiere in Boston erkrankte jedoch der Trompeter……

Und die zweite Version: im sehenswerten Film „Die Glenn Miller Story“ mit James Stewart wird gezeigt, wie sich der Trompeter bei den Proben seine Lippe blutig verletzt, in dem er mit seiner Trompete gegen das Mikro stößt.
Egal, welche Version jetzt stimmt, auf jeden (Zu-) Fall... (wikipedia) ersetzt Glenn ihn durch einen Klarinettisten. Damit wird der Glenn Miller Sound geboren und die Weltkarriere Glenn Millers kann beginnen.
Ich find’ das eine wirklich interessante Geschichte, wie gezwungenermaßen durch eine Umbesetzung in der Instrumentierung der G.Miller seinen wirklich eigenen Klang gefunden hatte.
Ok – hat jetzt nichts mit Rock zu tun, aber ich wollte es nur erwähnt haben

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Subdivisions Offline

Let`s rock



Beiträge: 34

11.03.2010 14:39
#15 RE: Stilwechsel Antworten

Mir sind da noch einige eingefallen - mit spontanen Gedanken dazu

Big Country zuerst sehr erfolgreiche Dudelsackgitarren-Band- und ohne weniger
Blue Öyster Cult die ersten drei LP's markieren die Black and White Phase, dannach kommerziellerer Hardrock
Bowie, David einer DER Chameleons
Browne, Jackson in den 70ern Countryrock, später kommerzialisierter Folkrock
de Burgh, Chris bis ca Mitte der 80er ein talentierter softfolkrockiger Geschichtenerzähler, danach nichtssagende Fahrstuhlmusik
Deep Purple grob gesagt: in den 60er u. 70ern erst die Jon Lord Orgel-, dann die Blackmore Gitarrenphase, danach Funk und Murks u. Schluß. Erfolgreiches Hardrock-Comeback in den 80ern
Fleetwood Mac Blues bis Peter Green's Ausstieg bzw. Totalausfall, danach richtete sich die der Sound der Band nach den jeweilig neu hinzukommenden Mitgliedern
Fogelberg, Dan in den 70ern Countryrock,danach Durcheinander u. Rumgeeier
Genesis vom Prog zur erfolreicherern Phil Collins - Popkapelle
Jarreau, Al in den 70ern Jazz, in den 80ern Pop-Jazz, danach wieder zurück zum originalen Jazz
Journey Santana-inspirierter Improvisationsrock, später erfolgreicher Balladen - Hardrock
Manfred Mann erfolgreiche 60er Jahre Jazz, Soul und Rhythm and Blues Phase, die in die 70er Progzeit mündete.
Marillion erst die progige "Fish-Zeit", danach nun ja - sie machen noch eine Art von Musik
Metallica Speedmetal - tja die 90er ich weiß nicht wohin Phase - jetzt wieder mit Axt
Pink Floyd vom Psychedelic zum Prog
Queen vom bombastischen 70er-Hardock zum 80er Jahre erfolgreichen Radio Ga Ga-Pausenclown
Rea, Chris vom Softrocker zum Bluesrocker nach Sieg über den Krebs
Rush vom netten 70er Hardrock mit Eunuchengesang zum Progrock ohne Eunuche
Stewart, Rod vom exzellenten Blues-u. Folk-, zum Disco- und zuletzt Nostalgiesänger
Sting New Wave mit Police, Solo mit jazzigen Anleihen
Sweet vom Bubblegum zum Hardrock
Ufo vom Boogie zum Hardrock
Whitesnake vom Bluesrock zum 1987er Hardrock, nach Austausch der gesamten Band
Yes ähnlich wie Floyd
Young, Neil Countryrocker dann Grunger, dann wieder traditioneller
ZZ Top in den 70ern eine harte Bluesband mit Schweiß und Staub, danach glattpolierter, aber erfolgreicher Boogieblues

des weiteren:
Alan Parsons Project,Barclay James Harvest, Cutting Crew, E. L. O., Gabriel, Peter, Green, Peter, Hendrix, Jimi,
I Q, Jam, Led Zeppelin, Mellencamp, John, Monster Magnet, Prince, R. E. M., , Renaissance, Roxy Music, Saga, Supertramp, Thin Lizzy, Ultravox, Wishbone Ash

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